Nachtreffen - Eine Spur wilder

Zeit um endlich mal wieder in die Tiefen des Schwarzwaldes einzutauchen. Ein Wochenende im Februar ist bestens dafür geeignet. Der Einstieg zum Naturfreundehaus auf der Badener Höhe ist nicht ganz einfach zu finden. Mitten in der winterlichen Dunkelheit tasten wir uns im Licht der Stirnlampen mit unserem Gepäck nur langsam voran. Umso schöner ist der herzliche Empfang in der warmen, hellbeleuchteten Hütte. Nach und nach trifft der diesmal etwas kleinere Rest der Gruppe ein. Jetzt zeigt der Hüttenwirt, was er drauf hat und kocht uns ein richtig leckeres, rustikales „ 3 Gänge Menü“. Der Rest des Abends gehört den Gesprächen, Kartenspielen oder einfach dem gemütlichen Beisammensitzen.

Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster schauen sehen wir zwischen den bewaldeten Bergrücken weiße Wolkenschleier wabern. Strahlend geht die Sonne darüber auf.  Da wird uns erstmal bewusst, wie hoch wir am letzten Abend aufgestiegen sind. Nach einem reichhaltigen Frühstück treffen wir uns mit der Nationalparkpädagogen Svenja und Sebastian, um einen ganzen Tag in der Natur zu verbringen. Erste Aufgabe: wie die Eichhörnchen im Herbst drei Nüsse verstecken und sich die Stelle den ganzen Tag über merken, um sie am Ende wieder zu finden. Jeder hat da seine eigene individuelle Taktik.

Weiter geht es zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe. Was für eine herrliche Aussicht über den wilden Schwarzwald und die Rheinebene. Doch der Anschein von unberührter Natur trügt. Als wir gebeten werden, mit den Farben Rot für „menschengemacht“, Orange für „geht so“ und Grün für „wirkliche Natur“ die Landschaft zu zeichnen, taucht schon ziemlich viel Rot und Orange im Bild auf. Der Nationalpark ist eben auch nicht riesig. Noch deutlicher wird dieser Eindruck, als wir wenig später den Nationalpark verlassen. Rücksichtslos sind hier alte Baumriesen umgemacht, kleine Bäumchen zerfahren, überall riecht es nach Harz und weiter unten im Tal dröhnt eine Motorsäge. Trotzdem ist auch in dieser Gegend die Landschaft sehr schön und bietet tolle Fotomotive.

Als wir wieder an unseren Ausgangspunkt von heute morgen zurückkommen, ist ein hohes Erinnerungsvermögen gefragt. Wo habe ich nur diese verflixten Nüsse versteckt? Damit die kreativen Denker unter uns nicht zu kurz kommen, heißt die nächste Teamchallenge in 30 Minuten eine Waldmurmelbahn zu bauen. Die Exemplare können sich sehen lassen und wir sind begeistert.

Am Abend machen wir noch eine Bildbesprechung, um unsere Fototechnik zu verbessern. Von New York über Japan bis zum Bodensee waren tolle Aufnahmen dabei. Da kann man nur staunen, wo die Young Explorers alle unterwegs sind.

Gerne hätten wir am Sonntag länger ausgeschlafen, aber die Sonnenaufgangswanderung steht an. Wir werden auf dem Friedrichstum mit einem leuchtend roten Sonnenaufgang belohnt. Zum Abschluss stellen wir die Ergebnisse unserer Projekte vor. Einige, wie die 360° Brille mit Schwarzwaldfeeling und die Wegweiser zum Nationalpark, finden erst im März in Freiburg statt, aber die Unconference, die schon stattgefunden hat, war ein voller Erfolg. Das zeigen nicht nur die tollen Bilder, sondern auch die begeisterten Erzähler. Noch ein Spiel und ein reichhaltiges Mittagessen, dann schnappt jeder seinen Rucksack und zieht gestärkt und bereichert mit guten Gesprächen, Erlebnissen und Eindrücken seiner Wege.

Im Nordteil des Nationalparks.

Im Nordteil des Nationalparks.

Fröhliches Wiedersehen.

Fröhliches Wiedersehen.

Unterwegs mit Wildnispädagogen des Nationalparks.

Unterwegs mit Wildnispädagogen des Nationalparks.

Lehrreiche Pausen.

Lehrreiche Pausen.

Aus “Wer bin ich?” Wurde “Welches Tier bin ich?”

Aus “Wer bin ich?” Wurde “Welches Tier bin ich?”

Ein Spiel das die Young Explorers in Zukunft bei der Anleitung von Jugendgruppen verwenden können. Wir hatten selbst großen Spaß dabei ;)

Ein Spiel das die Young Explorers in Zukunft bei der Anleitung von Jugendgruppen verwenden können. Wir hatten selbst großen Spaß dabei ;)

Zeit zum Fotografieren war natürlich auch.

Zeit zum Fotografieren war natürlich auch.

Frühmorgendlicher Sonnenaufgang.

Frühmorgendlicher Sonnenaufgang.

Ein Wochenende voll von guten Gesprächen, Erlebnissen und neuen Eindrücken.

Ein Wochenende voll von guten Gesprächen, Erlebnissen und neuen Eindrücken.

Text: Nora Hofmann

Bilder: Saskia Bauer und Malte Tepper